Leitmedium

Es gibt kein analoges Leben im digitalen.

Caspar C. Mierau arbeitet als technischer Berater und denkt als Medienwissenschaftler, der zur Computergeschichte promoviert, über die Geschichte und Gegenwart von Technologie nach. Er schreibt und podcastet an der Schnittstelle von Praxis und Theorie, Technik und Kultur. Notiert kurze Gedanken auf Mastodon. Hat "Leitmedium" ganz offiziell als Künstlername im Ausweis stehen.

Über | Links | Impressum

Powered by Genesis

Politik als Feuilleton, Umblättern im Web – re:publica-Fragmente

13. April 2007 by leitmedium

  • Thema: “Die Medien(r)evolution. Wie überholt sind die alten Medien, wie innovativ die neuen?“
  • Ort: re:publica
  • Personen: Mercedes Bunz (Chefredakteurin der Online-Ausgabe des Tagesspiegel), Tim Pritlove (selbsternannter “Diskordischer Evangelist” aus dem CCC-Umfeld), Jonny Häusler (Gründer des Weblogs Spreeblick), Jochen Wegener (Chefredakteur Focus Online), Thomas Knüwer (Reporter beim Handelsblatt und Autor des Weblogs “Indiskretion Ehrensache“)

Fragmente:

  • “Politik ist das neue Feuilleton” – Thomas Knüwer über die zunehmende Undurchsichtigkeit politischer Themen, die die politische Diskussion in die Nebelschwaden feuilletonistischer Diskussionen abtauchen lassen und zu eher retrospektiver Kritik an politischen Entscheidungen führen, statt bereits im Vorfeld Entscheidungsprozesse zu begleiten
  • “Online-Artikel funktionieren selten für sich” – Jonny Häusler über die Tatsache, dass Druck-Artikel für sich allein gestellt gelesen werden können, während Online-Artikel durch Verlinkungen und den Verweis auf Hintergründe in der Regel erst durch ein Nachvollziehen der Quellen/Verweise erschlossen werden können. Das ist weder Vor- noch Nachteil, sondern eher struktureller Unterschied.
  • “Im Web fehlt eine Blättern-Funktion” – Mercedes Bunz über die vielfach bemängelte schlechte Qualität der grafischen Aufbereitung von Online-Zeitungen. Es fehle an innovationen Ansätzen zur Darstellung von Text, zeichne sich aber eine Veränderung ab, die zum Beispiel eine dem Blättern ähnliche Funktionalität möglich mache. (Es wurde prinzipiell eingestanden, dass Onlinezeitungen ihre Seiten völlig überladen, weil sie dem Nutzer nicht zutrauen, sich selbständig in Rubriken zu begeben, was im Gegensatz zu vergleichsweise Inhalts-armen Weblogs (im Sinne von Quantität) zu einem unüberschaubaren, unangenehmen Text-Salat führt.

Die Zitate sind keine wörtlichen Zitate, sondern inhaltliche Zusammenfassungen.

Weitere Fragmente zum Beispiel in: heise.de: re:publica: “Print ist tot”

Filed Under: Druck, Internet, Kommunikation, Literatur, Medien, Veranstaltung