Quellenlektüre ist oft ein müßiges Unterfangen. Doch manchmal bieten fast persönlich anmutende Kritiken das gewisse Maß an Abwechslung, das für eine sonst laue Schrift entschädigt:
“Auf der anderen Seite bringt zum Beispiel der Medientheoretiker Friedrich Kittler es fertig, schon die Schreibmaschine irgendwie als eine nicht ganz geheure militaristische oder sexistische Errungenschaft hinzustellen. Dem Computer ist er natürlich erst nicht gewogen. Kittler scheint allen Ernstes zu meinen, er mache menschliches Denken überflüssig. […]
Kittlers so gewichtig auftretende Kritik verrät vor allem, daß er selber keine Ahnung hat; daß die technischen Einzelheiten, die er zuweilen seitenlang referiert, nur irgendwo abgeschrieben sind und die Aufgabe haben, dem Leser zu imponieren.”
Quelle: Dieter E. Zimmer, Die Elektrifizierung der Sprache. Über Sprechen, Schreiben, Computer, Gehirne und Geist, München 1990.
Statt auf die Argumentation weiter einzugehen, soll dies einfach für sich stehen. Und wir zeigen durch dieses Abschreiben unsere Ahnungslosigkeit.