Rechtzeitig zum Beginn der hiermit nachträglich angekündigten diesjährigen Transmediale 08 beschäftigt sich Autor und Kulturwissenschaftler Stefan Heidenreich mit der existentiellen Frage nach dem Status der Medienkunst. Die Beantwortung dieser Frage, man ahnt es, endet in einer Resignation:
Was bleibt zu sagen? Medienkunst war eine Episode. Da ihre Institutionen nicht vergehen, lebt sie als Dinosaurier der 80er und 90er Jahre weiter. Auf der anderen Seite hat Kunst technologisch längst die meisten Grenzen überwunden. Künstler arbeiten mit beliebigen Medien, von der Zeichnung bis zum Internet. Als Gegenkultur zu den kommerziellen Produkten der Netze und Medien nimmt Kunst nach wie vor eine wichtige Position ein. Aber allein technisch lässt sie sich auf den Begriff bringen. Es gibt genug gute Kunst, die ganz selbstverständlich Medien einsetzt. Aber es gibt keine Medienkunst.
Quelle: Vorabversion des FAZ-Artikels “Medienkunst gibt es nicht” auf Mailingliste rohrpost
Kernpunkt der These ist die bereits in Heidenreichs Buch “FlipFlop. Digitale Datenströme und die Kultur des 21. Jahrhunderts