Vor kurzem wurde hier auf 2400-Heft-Jubiläum der “Perry Rhodan” (der Nachname ist übrigens deutsch auszusprechen) hingewiesen. Dieses Jubiläum und pure Neugier waren der Anlass für einen mehrwöchigen Versuch der Rhodan-Lektüre. Dieser Versuch, ohne zu scheitern, ist nun zu einem Ende geführt.
Die Gründe sind: Erstens ist trotz der sprachlichen Bemühung um deutschsprachiges Vokabular (“Ringwulst” ist eindeutig die größte Überraschung) kein Schreibstil der gelesenen Autoren vergleichbar mit dem eines typischen Romans. Es holpert eben etwas. Das schmälert die Leseerfahrung sehr und reduziert die Hefte auf ihren Inhalt. Dieser ist durchaus spannend und “fantastisch” in den verschiedenen Bedeutungen des Wortes, jedoch stellt sich durch den zweitens subjektiv empfundenen hohen zeitlichen Aufwand der Lektüre die Frage, ob dieser Inhalt genügt, um jegliche andere Lektüre durch das Erscheinen des Heftes kurz vor Wochenende zu unterbrechen. Da ist noch die nahezu zeitgleich erscheinende ZEIT, da sind die Bücher, die noch gelesen werden wollen und müssen.
Dennoch ist Rhodan eine Überraschung – als Science-Fiction-Seifenoper, die saloppe Bezeichnung sei erlaubt, ein ungewohntes Format mit spannenden Einfällen, so man dem Genre zugeneigt ist. Die Interaktion zwischen der Autorengruppe und der recht eingeschworenen Lesergemeinschaft ließ den Eindruck eines irgendwie vom Leser beeinflussten Fortsetzungsromans entstehen. Heute würde man es “Roman 2.0” nennen.
Eine gute Einführung in das “Perryversum” liefert die Ausgabe 35 des Chaosradio Express Podcasts.
Dann bis vielleicht zum Heft 2500.