Die Verwertungsgesellschaft Wort (VG Wort) funktioniert ähnlich wie die Musik-Verwertungsgesellschaft GEMA, nur im Bereich Bücher, Zeitungen und Online/Web. Kurz gesagt sammelt die Gesellschaft über Zwangsabgaben zum Beispiel für Drucker und Kopierer Geld und schüttet dies an Journalisten, Autoren und Blogger aus.
Wer kann sich bei der VG Wort anmelden?
Jeder kann sich bei der VG Wort anmelden. Leider ist es eine kleine bürokratische Tortur ist, um nicht zu sagen: kafkaesk. Der Aufwand lohnt sich aber, wenn man einen Blog hat, in dem einzelne Artikel (derzeit) mindestens 1.500 Mal pro Jahr aufgerufen werden. Dieser Schwellenwert wird jährlich neu festgelegt. Für jeden Artikel, der bei der VG Wort korrekt gemeldet wurde und der in einem Kalenderjahr die Mindestanzahl an Zugriffen erreicht und die Mindestlänge von 1.800 Zeichen hat, gibt es derzeit EUR 10,-. Bitte nicht in Gold-Rausch verfallen, diese Zahl dreht nicht nach oben. Ein Artikel mit einer Million Zugriffen wird nicht mit Unsummen vergütet. Dennoch kann es sich gerade für Blogger lohnen, die im Jahr viele Artikel veröffentlichen, die die Schwellen für die Zugriffe und Zeichenanzahl überschreiten.
Neben der Anmeldung, die aus einem Wahrnehmungsvertrag und der Teilnahmeerklärung am Onlinemeldesystem besteht, muss jeder Artikel über einen Zählpixel im VG Wort Portal “TOM” getrackt werden. Das Einzurichten macht weniger Spaß. Zur Erleichterung gibt es ein VG Wort WordPress Plugin von Prosodia, dessen Einrichtung ich hier beschreibe. Ich setze das Plugin jetzt seit einiger Zeit ein und bin zufrieden damit.
Wann können Artikel bei der VG Wort gemeldet werden?
Ich wurde öfters auf die VG Wort angesprochen mit der Frage, warum denn aktuelle eigene Artikel dort nicht gelistet werden. Die Antwort ist recht einfach: Der Schwellenwert für Zugriffe wird rückwirkend für ein Jahr festgelegt. Die einfache Erklärung dafür ist: Es wird gezählt, wie viele Personen gemeldet sind, welche Postings gemeldet wurden und wie viel Traffic sie hatten. Dann wird berechnet, wie die Ausschüttung erfolgen kann. Erst danach kann geprüft werden, welche der eigenen Artikel, die man über ein Zählpixel getrackt hat, den Wert überschritten haben. Man muss sich also in Geduld üben und profitiert immer erst im Folgejahr von den Früchten des Vorjahres. Ist die Mindestzugriffszahl erreicht, kann man die Blog-Artikel im VG Wort METIS melden. Das ist aufwändig, daher habe ich eine Schritt für Schritt Anleitung erstellt: Blog-Texte bei der VG Wort melden: So geht’s. Und wer sein Blog bereits auf HTTPS/SSL betreibt oder bald darauf umsteigen möchte, sollte diesen Artikel lesen: VG Wort Zählpixel und HTTPS/SSL – ein kurzer Leitfaden.
Weitere Fragen? Ein paar wiederholte Nachfragen beantworte ich hier, zum Beispiel, ob ein automatisiertes Melden von Texten möglich ist (ja), wie es mit der DSVGO und der VG Wort aussieht und ob man Texte jedes Jahr aufs Neue melden muss.
Leider ist die VG Wort etwas spaßbefreit, so dass man Blog-Artikel in Handschrift wohl nicht melden kann. Schade eigentlich!
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Du willst wissen, was ich so für Artikel melde? Zum Beispiel die aus meinem vierpluseins-Blog.