Sehr geehrter Herr Jochen-Martin Gutsch,
gerade las ich einen Ihrer Artikel im Spiegel (derzeit online nur auf Blendle). Sie beklagen darin die Unverschämtheit von Müttern, sich dafür einzusetzen, in Cafés Stillen zu dürfen. Diese »neurotischen, wohlstandsverwöhnten Großstadtmütter« sind nach Ihrem Weltbild wahrscheinlich alle gerade damit beschäftigt, missgelaunt Kinder zu versorgen. Daher lassen Sie mich in der Zwischenzeit antworten.
Ihre Zeilen haben mich sehr verärgert und getroffen. Ich bin weder Mutter, noch wohne ich im Prenzlauer Berg, der es Ihnen offenbar sehr angetan hat. (Beim Lesen Ihres Textes fragte ich mich, ob Sie eigentlich über Mütter oder einen Bezirk in Berlin schreiben.) Was ich jedoch bin: Stammgast in Berliner „Hipster“ Cafés. Ich gehöre genau zu der Zielgruppe dieser neuen Coffeeshops, in denen man Single Origins trinkt und überlegt, ob man nun auf deutsch oder englisch bestellen muss. Was ich auch bin: Vater von drei Kindern.
Um die Aufregung um das The Barn besser einzuordnen, lassen Sie uns mit der Vorgeschichte beginnen: Vor ein paar Jahren gab es eine größere Diskussion, als der Geschäftsführer des The Barn einen Poller in der neu eröffneten Filiale aufgestellt hatte, um Kinderwagen fernzuhalten. Als Vater fühlte ich mich getroffen, denn mir wurde signalisiert: Du nicht! Doch vielmehr widerte mich die inhärente Nachricht an, dass Mütter mit Kindern dem Laden fernbleiben sollten. Denn seien wir ehrlich: Mehr Frauen als Männer schieben Kinderwagen.
Was ist das Problem, wenn ein Café Mütter ausschließt? Es ist ein soziales Signal. Es geht um den Ausschluss an gesellschaftlicher Teilhabe. Das wird sie verwundern, wo es doch so viele Cafés gibt. Aber darf Diskriminierung nur beklagt werden, wenn sie offen an vielen Orten gleichzeitig erfolgt? Wenn Sie ins Kino wollen und ihnen wird gesagt „mittelalte weiße Männer sind hier unerwünscht“, werden Sie dann nicht einen Artikel schreiben, um ihrem Unmut Luft zu machen und einfach das nächste Kino aufsuchen? Warum sollte man Ihnen den Zutritt verwehren, fragen Sie? Sie stören ja niemanden? Das ist richtig. Sie stören niemanden, weil sie gerade keine Erziehungsarbeit leisten, nicht ein Kind auf dem Arm haben und übermüdet einen Kaffee trinken wollen – in einem der besten Cafés in Berlin.
(Oh Schreck: eine Mutter, die es wagt, in einem Café zu stillen und umstehende Menschen belästigt)
Und wo wir beim „stören“ sind. Wen stören die stillenden Mütter denn eigentlich und warum? Ist es für Sie so unerträglich, eine Mutter zu sehen, die ein Kind mit der Brust stillt? Das tut mir leid, aber so funktioniert das nunmal. Wahrscheinlich stört sich niemand daran, in einem Café einen Playboy auszupacken, aber wenn eine Mutter ihre Brust zum Stillen rausholt, das ist wirklich zu viel des Guten. Brüste zum Stillen – wo kommen wir denn da hin?
Was mich aber wirklich betroffen macht, ist Ihr Stil, Herr Gutsch. Sie sind erbost, weil eine Frau es wagt, einen für sie diskriminierenden Zustand nicht hinzunehmen, die Stimme zu erheben und für Ihr Recht zu kämpfen. »Seid doch mal still« entgegnen Sie den Müttern und tun damit genau das, was Generationen von Männern vor Ihnen getan haben: Sie wollen Müttern das Recht nehmen, sich für ihre Belange einzusetzen. »Silencing« nennt sich diese Technik. Sie meistern sie mit Bravour.
Dass Sie noch nichts von der Stillbeauftragten im Deutschen Hebammenverband gehört haben, Herr Gutsch, ist kein Frevel. Auch ich habe von Ihnen noch nichts gehört. Aber es ist schön, zu sehen, wie Sie als Journalist nun auch diese Expertin kennen. Sie können sich mit Ihr austauschen, denn Sie haben offenbar ein paar wichtige Ansätze, »die Unfähigkeit, ein Alltagsproblem zu lösen« zu benennen und als Mann diesen überforderten Müttern zu erklären, wie sie verdammt noch mal ihre Plagegeister füttern, so dass der wichtige Teil der Gesellschaft von diesem widerlichen Akt nichts mitbekommt.
»Ich kann Ihre Enttäuschung natürlich verstehen, sehr geehrte Frau Spanke. Aber die meisten Menschen wären vermutlich einfach in ein anderes Café gegangen. In Prenzlauer Berg gibt es ja mehr Cafés als Holz im Wald.« schreiben Sie. Herr Gusch, was haben Sie eigentlich mit dem Prenzlauer Berg? Wussten Sie, dass das The Barn nur ganz knapp an der Grenze zu Mitte ist? Seien Sie froh, sonst hätten Sie nicht so schön über Prenzlauer Berg Mütter herziehen können. Aber was sind sie, diese Prenzlauer Berg Mütter? So wie Sie über diese Gruppe schreiben, ist es ein homogener Haufen undankbarer Frauen, die nichts besseres zu tun haben, als sich über ihren Wohlstand zu beklagen. Sie wollen gar eine „Busladung“ von ihnen „in andere Ecken der Welt“ schicken. Merken Sie eigentlich, wie Sie hier über Menschen schreiben? Sie behandeln Individuen wie ein Masse und sprechen Ihnen das Recht ab, sich zu äußern. Wie nennt man das eigentlich? Ach ja: Diskriminierung! Und übrigens: Wer sein Café in den Prenzlauer Berg setzt, sollte sich nicht wundern, wenn auch Menschen aus diesem Bezirk dort hingehen. Wer keine »Prenzlauer Berg Mütter« in seinem Lokal will, sollte vielleicht ein Café in Marzahn oder Charlottenburg aufmachen.
»Ich finde Ihr Verhalten ein wenig unsympathisch.« schreiben Sie. Ich hingegen finde Ihr Verhalten nicht nur ein wenig unsympathisch. Aber ich freue mich über ihre Entgleisung, denn sie zeigt Lexikon-reif, wie sehr Mütter auch heute noch herablassend behandelt werden und wie wichtig es ist, dass Mütter weiterhin darauf hinweisen, dass sie nicht allein hinter verschlossener Tür Kinder großziehen wollen. Es mag Ihnen weh tun, dass nicht zuletzt durch das Netz neue Formen des Protests möglich sind und Gruppen eine Stimme bekommen, die bisher nicht am Diskurs teilnehmen konnten. Jetzt müssen Sie diesen unsäglichen Müttern zuhören und vielleicht auch noch hinnehmen, dass sie ein paar Meter von Ihnen entfernt ein Kind stillen. Willkommen in 2016.
»Ich glaube, sehr geehrte Frau Spanke, es gab noch nie eine deutsche Müttergeneration, die um das Kinderkriegen, die Kinderbetreuung und die Kindererziehung so ein Bohei gemacht hat. Die so fordernd ist und gleichzeitig so verunsichert. Das macht das Zusammenleben oft ein bisschen schwierig.« Das ist Richtig, Herr Gutsch. Und das ist auch gut so. Es tut eben weh, wenn Menschen gegen Diskriminierung kämpfen und andere ein Stück vom Privilegien-Kuchen abgeben müssen. Wenn Sie eine stillende Mutter stört: Gehen Sie doch einfach in ein anderes Café! Es gibt doch so viele.
Ich gehe übrigens nicht mehr ins The Barn, Herr Gutsche. Weil ich nichts mit Menschen zu tun haben will, die Eltern diskriminieren. Meine Stimme werde ich dennoch erheben. Weil Menschen wie Sie mich aufregen.
Hochachtungsvoll,
Ihr Leitmedium.
@leitmedium Sorry, kann nicht anders: da ist ein Sie zuviel „Sie sind Sie erbost, weil eine Frau es wagt,“
Vielen, Vielen Dank für diesen Artikel! Ganau auf den Punkt gebracht!
@DanielaKayB danke!
@DanielaKayB kommt davon, wenn man nachts bloggt 🙂
@leitmedium gerne 🙂
Sehr gut Caspar!
@leitmedium Danke!
Danke!
Silencing ist doof und Kinder jeden Alters gehören ins öffentliche Leben. Ganz klar, damit gehe ich völlig konform lieber Caspar!
Nur eine Anmerkung: es gibt einen Gegentrend. Manche Mütter fühlen sich von Hebammen und Entbindungsstationen zum Stillen genötigt. Das haben wir kürzlich im Bekanntenkreis festgestellt, wo es mehrere junge Mütter bestätigten. Es wird vorausgesetzt, dass gute Mütter stillen. Wer anderer Meinung ist, ist eine schlechte Mutter. Bäm, gesilenced!
Aber das hat doch gar nichts mit dem Thema zu tun, um das es hier geht. Ist das ein derailing Versuch? Jedenfalls bin ich als Vater froh, dass ich nicht der einzige bin, der es völlig normal findet wenn Mütter in der Öffentlichkeit stillen (und das wo ich doch schon unangenehm berührt bin, wenn jemand in der Öffentlichkeit weint. Das wäre mal etwas das verboten gehört – natürlich nicht, denn es ist mein Problem, und wenn ich damit ein Problem habe muss ich eben gehen)
Ich möchte gerne auch in Zukunft, wenn meine Frau wieder stillt, sicher sein können, dass sie das überall und gerade in Cafés machen kann. Und ich würde noch weitergehen: Ich möchte dass es Pflicht wird in Cafés und Restaurants eine Wickelmöglichkeit für Kinder bereit zu halten. Die haben nämlich genau wie ihre Eltern Verdauung. Und das möchte man nun wirklich nicht am Tisch erledigen oder?
Nein, das ist kein Entgleisungsversuch 😉 nur der Hinweis, dass stillende Mütter heute vielleicht weniger ein Problem haben, als nicht-stillende. Jedenfalls habe ich noch nicht erlebt, dass ein Stiller-Hasser seine Pöbelei ohne lautstarke Gegenargumente aus dem Publikum anbringen konnte. Das ist doch eine Scheindiskussion, oder nicht?
Beide Diskussionen haben in meinen Augen ihre Berechtigung, berühren sich aber nur am Rande.
Stimmt….ich fühl mich auch immer diskriminiert, wenn ich beim Veganer um die Ecke mein Schnitzel bestelle…
Mal im Ernst, geht’s nicht von beiden Seiten etwas gelassener?
Nein, geht es nicht.
Ich fand diesen Trend um „Stillen-in-der-Öffenlichkeit“ schon peinlich für die Gegner als das vor n Jahren ein Thema in den USA war. Wirklich traurig finde ich, das diese Epidemie an Dummheit auch seinen Weg nach DE gefunden hat.
stimmt Tobias
Was für ein wirklich dummer Vergleich
@leitmedium ?
@leitmedium vor 25 J. wurde ich schief angeschaut beim stillen in der Öffentlichkeit. Aber das es heute immer noch so ist, ist echt traurig!
Ein sehr schoener Artikel. Der muss auch gar nicht sonderlich gelassen bleiben (obwohl er das ja tut).
Ich hatte allerdings irgendwo mal gelesen, dass man nicht explizit die Mütter als Individuen (die dazu auch noch stillen koennten) fernhalten wollte (die kommen ja auch ohne Kinderwagen am Poller vorbei), sondern ein Café ohne Kindergeschrei, herumlaufende Kleinkinder usw.
Meiner Beobachtung nach trifft man letztere Ereignisse ja wesentlich öfter an als stillende Mütter.
Das ist von mir ganz wertungs- und beurteilungsfrei, wollte nur anmerken das so gelesen zu haben. Ich finde es zumindest nachvollziehbarer einen Ort ohne ’schreiende Kinder‘ schaffen zu wollen, wie man es sich auch im Kino/Flugzeug/Restaurant/usw wuenscht. Dennoch – mein persoenlicher Ansatz waere das nicht..
Ich könnte ja noch die augenzwinkernde Argumentation „wir möchten nicht, dass in unserem Café mitgebrachte Lebensmittelkonsumiert werden“ verstehen, aber stillende Mütter sind ja wohl an einem Ort, welcher der Nahrungsaufnahme dient, nicht halb so fehl am Platze wie diejenigen Menschen, die sich daran ernsthaft stören.
@leitmedium Vielen Dank. (Was muss dieser Jochen-Martin Gutsch doch für ein Würstchen sein.) | @heinzkamke
Hä?? Quite strange
Beide Parteien gleich anstandslos in ihrer Rechthaberei.
Ich möchte gerne sehen, wie man sich nicht als FleischesserIn diskriminiert fühlen würde, wenn man nicht mal den Veganer um die Ecke betreten dürfte, weil der Geschäftsführer es ekelhaft und unappetitlich findet, weil man selbst generell Fleisch isst.
Danke @leitmedium für deine Worte. Nebenbei finde ich, betreibt Herr Gutsche teilweise #mansplaining twitter.com/leitmedium/sta…
?
Es ist doch kein Problem als Fleischesser geächtet zu werden und im Gegenzug den Veganer nicht zu mögen. Es ist auch in meinen Augen nicht diskriminierend, irgendwo aufgrund z.B. seiner Gewohnheiten und Marotten ausgeschlossen zu sein. Problematisch ist für mich dieses strikte Beharren darauf, jedem und allen seinen Lebensstil unbedingt mitteilen zu müssen und vor allem die Alternativlosigkeit des eigenen Lebensentwurfs zu betonen.
Stillen ist kein Lebensstil, sondern die für Menschenkinder angedachte und zumindest aus gesundheitlicher Sicht alternativlose Ernährungsform.
Sven S Aus B , es ist doch keine Marotte oder lästige Gewohnheit sein Kind mit der vorgesehen Nahrung zu versorgen. Es ist stinknormal, selbstverständlich. Verkorkste Bürger wohin das Auge reicht…
Anja Jözwiak , Rechthaberei?
Stillen ist kein Lebensstil, das ist richtig. Ich breche an der Stelle jetzt hier ab, weil es mir nicht um Pro oder Contra Stillen geht… Könnte ich Kindern die Brust geben, würde ich es sicher auch tun und fände das auch ganz natürlich. Ganz natürlich finde ich aber auch, dies in einer angenehmen Umgebung zu tun und nicht da, wo mir von vornherein mit Unverständnis und Ablehnung begegnet wird. Solche Orte würde ich meiden und mich nicht (wie in der Ausgangslage) noch dort ins Schaufenster setzen. Da wird die natürliche Nahrungsaufnahme zum Statement….und das finde ich dann eben unnötig.
Es ist ein Café.. Das sollte als angenehme Umgebung durchgehen!
Und der Platz am Schaufenster könnte eher der Wunsch nach Tageslicht sein als sich zu exponieren. Kenne die Vorgeschichte nicht, aber wusste die Frau, dass The Barn diese Haltung hat? Ich kenne nicht den Verhaltenskodex jedes Cafes in Prenzlauer Berg…
Ausgerechnet ‚the Barn‘, Brechmittel an provinzieller Bevormundung: wo man vor Jahren keinen Zucker bekam (vergleichbar mit keinen Parmesan auf die Fischpasta), weil er dem Kaffeearoma schadet. Filterkaffee gab es auch nur ohne Milch, selbst wenn man ihn 40 Jahre mit Milch getrunken hat. Was einst als guter Kaffee begann, ist nun just a fascho coffee roaster: einfach nicht hingehen!
Auf der Suche nach dem originalen Artikel stieß ich gerade auf eine ganze Reihe von Artikeln, die sich um dieses Thema drehen. Scheint ja ein Wespennest zu sein.
Ich kann den Artikel jetzt nicht finden, aber ich erinnere, dass er ziemlich respektlos geschrieben war. Was ja Caspar Clemens Mierau auch meiner Meinung nach sehr richtig moniert hat.
In dem Artikel war auch die Rede davon, dass the Barn wohl sehr deutlich macht, keine Kinder und Mütter bedienen zu wollen.
Vielleicht nehmen wir alle mal unsere Kinder und gehen da was trinken 😉
@leitmedium großartiger Text!
Stimmt, wir sollten das Thema einfach bei einem Kaffee bei The Barn weiterdiskutieren. Für die Kinder bestellen wir dann einen Milchschaum;)
So nebenbei der Cafename „barn“ heißt im Norwegischen „Kind“. Und ich stille überall wo mein Kind grad Hunger hat und bis jetzt keine Probleme gehabt. Bin sogar mal von einem Cafechef verteidigt worden.
Danke für diese Worte. Zum Glück gibt es immer noch ein paar Leute mit Herz und Verstand, auch wenn man sie immer mehr suchen muss.
Übrigens bin ich nicht der Meinung dass Kinder aus dem Flugzeug oder Restaurant fernzuhalten sind. (Orte an denen Kindergeschrei stört) Im Gegenteil, gerade deutsche Kinder sollten wieder mehr im Alltag auftauchen, denn was ist eine Gesellschaft wert die ihre Alten, Kranken und Kinder außerhalb der Sichtweite hält.
Wenn die Gesellschaft wieder einen natürlichen Umgang mit Kindern erlernt hat, gibt es auch weniger Geschrei von Kindern weil sich dann nämlich ein Dorf um ein Kind kümmert. Das heißt man kann auch als Fremder mal ein weinendes Kind bespaßen, ablenken, etc. Einfach mal ausprobieren, zum Beispiel das Geschwisterkind des gestillt werdenden Babys. ?
Hallo,
ich muss jetzt unbedingt mal meine Erfahrung mit The Barn loswerden! Ich gehe auch weiterhin dort Kaffee trinken. Ich/wir waren schon mehrfach mit unserer Tochter (jetzt 21 Monate alt) dort, und bisher hat es niemanden gestört. Ich habe sogar ein Mal dort gestillt, natürlich (und wie immer) mit einem Tuch über dem Baby.
Liebe Grüße,
Anka
@leitmedium Ein Café in Kopenhagen ↓ (Quelle: de.pinterest.com/pin/2272917309…)
@leitmedium Seriously, dem Spiegel fällt nicht Besseres ein, als so eine dämliche Meinung zum Thema abzudrucken?
Die Grenze zu P’berg verläuft entlang der Choriner und Schwedter.
Das The Barn befindet sich demzufolge in Mitte.Was man auch an der PLZ 10119 erkennt…
Für den Autor des Texts, auf den hier Bezug genommen wurde;-)
@leitmedium Danke für den tollen Blogbeitrag! Habe ihn auf FB geteilt und sofort gab es Kommentare zum Fremdschämen.
Vielen Dank für diesen tollen Artikel und die Unterstützung für stillende Frauen. Ich kann nichts hinzufügen, es ist eine rundum gelungene Antwort an Herrn Gutsch.
@leitmedium
„gestillt, natürlich (und wie immer) mit einem Tuch über dem Baby.“
Dazu fallen mir nur zwei Dinge ein.
https://scontent-fra3-1.xx.fbcdn.net/hphotos-xlf1/v/t1.0-9/1914516_967251873348524_1104914375677192172_n.jpg?oh=2876b4214464af696d8a48598744f9c6&oe=5767639E
http://www.huffingtonpost.de/bunmi-laditan/stillen-in-der-offentlichkeit-so-machen-sies-richtig_b_5555523.html
„Statistiken beweisen, dass Menschen sich gern in geschlossenen Räumen oder Höhlen aufhalten. Babys sind schließlich sowas wie unfertige Menschen, also trifft das auch auf sie zu. Ich persönlich nehme viele meiner Mahlzeiten unter einem locker drapierten Tuch in meinem Schlafzimmer ein und mir gefällt das ziemlich gut.“
Kann es sein, das die Entblößung von Brüsten in der Öffentlichkeit der eigentliche Auslöser des Unwohlseins ist? Es ist ja doch irgendwie Teil der Intimsphäre, die der Umgebung preisgegeben wird. Und ich kann nachvollziehen, das davon einige Leute eher unangenehm berührt sind.
Ohne Kind im Arm würden es besagte Mütter* bestimmt tunlichst vermeiden ihre Bluse zu lupfen. Weil ein Cafe eben kein Strand oder Rocker-Festival ist, wo nackte Haut und „flashen“ von Brüsten der Normalzustand sind. Ich nehme an Leute wie Herr Gutsche hätte keine Probleme, wenn die Kinder mit Fläschchen gestillt werden.
* ich wohne im PB und würde gerne mal wissen, wo angeblich die Massen an stillenden Müttern sein sollen. Ich sehe hier nie nackte Brüste!
Also der Moment in dem beim Stillen die Brust der Mutter freiliegt ist nun wirklich so kurz, dass es kaum auffällt. Und ganz ehrlich? Stillen ist nichts sexuelles. Jedenfalls für die meisten Menschen nicht. Entsprechend wenig bin ich daran interessiert der entsprechenden Mutter auf die Brust zu starren um den Moment zu erhaschen, an dem das Kind aufhört zu trinken. Man kann dabei auch einfach mal diskret vorbei gucken.
hey toller Artikel!
nur das mit dem Sie und sie und Ihren und ihren üben wir noch mal. (ich habe nicht mitegezählt, es war aber mind. 5x falsch..)
LG
Toller Kommentar! Sie haben es geschafft, auf sehr wenig Platz sehr viele Fehler unterzubringen. Ich denke, Sie haben damit gewonnen! (Ansonsten nehme ich natürlich gern Fehermeldungen entgegen.)
Wenn wir schon mal bei Diskriminierung sind, dann warte mal ab, wie das ist, wenn eine ehemals stillende Mutter, ob das öffentlich oder nicht öffentlich stattfindet, finde ich dabei belanglos, mit dem Kind, oder den Kindern verschwindet, dem Vater der eigenen Kinder jegliches Recht verwehrt, diese überhaupt wieder zu sehen und Du versucht etwas beim Familiengericht zu erreichen. Dann kannst Du erleben was menschenrechtsverletzende geschlechtsspezifische Diskriminierung ist. – Mal genau hinschaun, wer da mit welchen Mitteln, den Privilegien Kuchen verteidigt. – Viel seligen Spaß bei Kaffee und Kuchen, wo auch immer.
Danke für den Artikel! Ich bin tatsächlich eine von den stillenden Müttern und ich bin es wirklich leid blöd angesehen zu werden, wenn ich mein Kind stille. Wo soll ich die Kleine denn bitte sonst stillen? Draußen im Regen? An der Bushaltestelle? In der Umkleidekabine? Auf der Toilette? Oder zuhause im stillen Kämmerlein?
Kinder brauchen Milch (ob Muttermilch oder Flaschenmilch ist mir egal, das muss jede Familie selbst entscheiden und klappen muss es ja auch). Aber ich will stillen, wenn die Kleine Hunger hat. So! Da gibt es auch nix zu sehen, außer ein Kind und eine Brust.
Danke für diesen Beitrag. Ich hab mich schon über Instagram kurz bedankt. Ich hab meinen Weg (in der Öffentlichkeit zu stillen) inzwischen gefunden. Die Energie und auch den Wortwitz hätte ich aber nie im Leben, es nach außen so zu transportieren. Es tut einfach gut es so zu lesen, ganz deutlich, ganz ausgesprochen. Ich bin wirklich dankbar dafür. Im Übrigen auch über Deine geteilten Erfahrungen zu Waldorf. Finde es macht einen großen Unterschied zu anderen Blogs. Du schreibst authentisch (andere teils auch, ok)- aber ich habe online ganz selten so eine Fokussierung aufs Wesentliche gelesen. Wesentlich und echt. Wesentlich und verletzlich. Ich hoffe ich darf das letzte so schreiben? Ich denke aber, dass das Letzte den großen Unterschied ausmacht. Das war jetzt ein bisschen off-topic, macht aber nichts.
Du darfst „verletzlich“ schreiben, weil das fasst ganz gut zusammen, wie manche Artikel hier entstehen. Sie sind eine Mischung aus sehr persönlichen Erfahrungen und Gefühlen und daraus entstehenden Gedanken. Es freut mich, wenn das auch so bei Dir ankommt.