Ein amüsantesLesemoment hatte ich bei der Vorbereitung meines Besuchs des “Crashkurs Online-Medien” der Berliner Gazette, deren Abend zum Thema “Web 2.0” ich morgen Abend begleite. Es bot sich an, vorbereitend einen Blick in Geert Lovinks “Zero Comments: Elemente einer kritischen Internetkultur
“Statt einer Definition des Web 2.0, z.B. jener von Wikipedia, würde ich gerne auf den folgenden Eintrab bei Listible verweisen: www.listible.com/list/complete-list-of-web-2-0-products-and-services“
Quelle: Geert Lovink, Zero Comments. Elemente einer kritischen Internetkultur, Bielefeld 2008, S. 9.
Nun ist das Anliegen verständlich und warum sollte man gerade die Definition von “Web 2.0” nicht dem Web überlassen, dabei aber der bereits übermächtigen Wikipedia entfliehen und auf eine web-2.0-affine Liste von Web 2.0 Diensten verweisen? Nun, wie sich herausstellt: Weil der Link nicht mehr verfügbar ist und die scheinbar oft zitierte Liste sich im Datennirvana aufgelöst hat. Dies entbehrt nicht einer gewissen Komik, wenn nicht Ironie, die die Vergänglichkeit von Onlinequellen in Allgemeinen und Web 2.0 Phänomenen im speziellen gerade an deren Definition festmacht. Immerhin muss man zugestehen dass allein die “sprechende URL”, also lesbare Adresse, eine technische Errungenschaft, die in ihrer Durchsetzung sicher dem Web 2.0 zugeschrieben werden kann, trotz fehlendem Inhalt eine Assoziation auslöst – quasi Abstract und Adresse in einem ist.
Ein Zugriff auf die Liste ist übrigens weiterhin möglich, über das web.archive.org Projekt:
http://web.archive.org/web/20080209162222/http://www.listible.com/list/complete-list-of-web-2-0-products-and-services
Eine andere web-2.0-affine Definition des Web 2.0 liefert die für die Wikipedia übberraschend modern aussehende, klickbare Tag Cloud zum Thema: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/a7/Web_2.0_Map.svg