An diesem Freitag, dem 12. und Samstag, den 13.6., veranstaltet die Berliner Gazette , für deren Logbuch ich regelmäßig Artikel schreibe, im Rahmen ihres diesjährigen Themas „Wasserwissen“ ein Symposium in den Berliner Sophiensälen (die allein schon einen Blick wert sind). Diese „MEERGEMEINSCHAF„, . „Ein internationales Symposium mit KuenstlerInnen, WissenschaftlerInnen und UnternehmerInnen“, bietet ein spannendes Programm:
Am Freitag, den 12.6., beginnt das Symposium mit der Podiumsdiskussion „Performance“:
„Tanz, Theater, Festival und Festspiel – in ihrer fliessenden, fluechtigen Beschaffenheit bieten sich solche Ereignisse dazu an, verschiedene Formationen des Kollektiven modellhaft zu erproben. Aber welche zukunftsweisenden Ansaetze bieten sie zur Gestaltung, Inszenierung beziehungsweise Dekonstruktion von Gemeinschaft? Die Podiumsdiskussion bringt Inge Baxmann [Kulturwissenschaftlerin], Florian B. Mueck [Unternehmer] und Christopher Uhe [Komponist] zusammen. Zur Einleitung liest die Schauspielerin Sabine Waffender Texte mit Wasser-Motiven von Franz Kafka und anderen. Publikumsgespraech mit Waffeln und Wasser im Anschluss an die Diskussion.“
Persönlich ist das nicht unbedingt mein Thema, jedoch klingt die Einleitung mit Wasser-Motiven von Franz Kafka recht reizvoll, da ich Kafka bisher nicht mit Wasser assoziiert hätte.
Am Samstag, den 13.6. gibt es einen Workshop „Medien“ für Jugendliche zwischen 17 und 25:
„Aus so unbegrenzt vielen Verbindungen, wie sie das Meer bietet, setzt sich heute die Gesellschaft zusammen; als Katalysator dienen Medien. Aber wie koennen Medien zu Buehnen werden, die die Erfahrung von Gemeinschaft kritisch reflektieren? Der Workshop ermoeglicht jungen/angehenden MedienmacherInnen zwischen 17 und 25 den Austausch mit MedienexpertInnen: Vettka Kirillova [Netz- und Performancekuenstlerin], Wolfgang Knauff [Unternehmer] und Roman Schmidt [Publizist].“
Es sind wohl noch zwei bis drei Plätze frei, die Anmeldung erfolgt per formloser E-Mail an Magdalena Taube ([email protected]).
Der eigentliche Höhepunkt – zumindest für mich – beendet das Symposium. Am Samstag Abend, ab 19 Uhr findet der Vortrag „Philosophie“ statt:
„Bei dem Vortrag ueber Gemeinschaft und Gewalt im Zeitalter der Globalisierung kommt mit dem Philosophen Roberto Esposito ein international diskutierter Denker zu Wort, der in seiner innovativen Gemeinschaftstheorie das Maritime des Gemeinsam-Seins herausgearbeitet hat. Fuer ihn ist >das Meer die […] bewegliche und extreme Form jener Trennung, der wir ausgeliefert sind. Das Element der Entwurzelung – und deswegen auch der Verlust der Herrschaft ueber unser Geschick<. Sabine Waffender liest zur Einleitung Textpassagen mit Wasser-Motiven von Friedrich Hoelderlin und anderen.“
Bisher hatte ich in meiner Arbeit keine Berührung mit dem italienisches Philosophen Roberto Esposito. Die Klappentexte seiner Bücher „Communitas.Ursprung und Wege der Gemeinschaft“ und „Immunitas. Schutz und Negation des Leben“ scheinen ihn irgendwo zwischen Giorgio Agamben und Francois Jacob („Die Logik des Lebenden“) zu verorten. Ein sicher interessanter Abend in ansprechend-angenehmer Umgebung.