Gespannt blicke ich dem nächsten Freitag, 24. April, entgegen. Auf einen Hinweis der Berliner Gazette, habe ich mich für eine Teilnahme am jährlichen Jour Fixe “Medien und Entwicklung” eingetragen, veranstaltet durch “mict international” im Hamburger Bahnhof in Berlin, eingetragen.Fokus der eintägigen Konferenz liegt auf der Vorstellung und kritischen Bewertung von “deutschen Initiativen […], die Medienproduktion und Rezeption in Asien, Afrika, Lateinamerika oder Osteuropa mit eigenen Projekten begleiten” (siehe Programm).
Das Programm ist recht breit gefächert – sicher eine Herausforderung für den Tag, zugleich aber auch eine Chance:
- Keynote Speaker: Prof. Dr. Alina Mungiu-Pippidi, Professorin für Demokratieforschung an der Hertie School of Governance in Berlin
- Andrea Goetzke und Geraldine de Bastion
Ubuntu und der Freedom Toaster. Offene Software und Digitale Kultur in Afrika,- Tom Tykwer
The Making of Soulboy. Eine Filmproduktion in den Slums von Nairobi,- Dr. Martin Ritter
Wen interessiert die Vergangenheit? Relevanz und Reichweite der Medienberichterstattung während des Rote-Khmer-Tribunals in Kambodscha,- Dr. Helmut Osang
Radio for the people – Ein Versuch, Radio in Südlaos auf den Kopf zu stellen,- A. Sofie Jannusch
mediaME – A Participatory Platform for Sharing Tools and Approaches for Media Development Monitoring and Evaluation,- Christian Kreutz
Mobile Activism in Afrika – eine (fast) unbemerkte Revolution,- Anja Wollenberg
Im Superwahljahr´09 mit Journalisten in Netzwerken arbeiten und lernen. Ein Erfahrungsbericht aus Irak und ein Ausblick in den Sudan,- Moderation: Matthias Spielkamp.
Quelle: reset.to.
Von besonderem Interesse für mich ist der Vortrag von Andrea Goetzke und Geraldine de Bastion von “newthinking communications” über den Einsatz von Ubuntu in Afrika. Während ich selbst über “Ubuntu Berlin“, “ubuntu Deutschland e.V.” und den über deutsche Grenzen hinaus bekannten “c-base e.V.” mich im deutschsprachigen und insbesondere Berliner Raum für Freie Software Projekte engagiere, ist meine Vorstellung über den Einsatz Freier Software und Digitaler Kultur z.B. in Afrika eher unscharf (wenn ich auch durch ein zeitweises Engagement im Rahmen des OLPC-Projektes hier einen ersten Einblick nehmen durfte). Letztlich steht man hier schnell vor der Diskussion, ob eine funktionierte Versorgung mit Lebensmitteln und Medikamenten nicht oberste und einzige Priorität sein sollte. Vielleicht wird der Vortrag auch auf diese oft angebrachte Kritik eingehen.
Sicher ebenso interessant wird es sein, den unter anderem durch “Lola Rennt” und “The International” bekannten Regisseur Tom Tykwer in einem gänzlich unglamorösen Kontext reden und denken zu sehen. Während es mittlerweile zum guten Ton gehört, als Filmschaffender scharenweise Kinder zu adoptieren und als Botschafter für irgendein Hilfswerk in die Kamera zu lächeln, ist allein das Thema Tykwers überraschend: die künstlerische Ausbildung von Kindern in Afrika.
Ob das breit gefächerte Programm als Rundreise zwischen “Asien, Afrika, Lateinamerika oder Osteuropa” aufgeht, wird nach dem Tag zu sehen sein. Es wäre wünschenswert, dass sich entweder ein roter Faden zwischen den einzelnen Abschnitten entlangzieht oder klar gestellt werden kann, dass trotz des größten gemeinsamen Teilers “Medienentwicklung in Krisenregionen und Schwellenländern” die einzelnen Aktivitäten recht klar voneinander zu trennen sind. Ich bin gespannt.
Das vollständige Programm ist verfügbar als PDF.
Solche Termine musst du mir doch weiterleiten, Mensch…
Tut mir leid – während der Anmeldephase warst Du unterhalb des Äquators.
heute war anmeldeschluss.
Da ich schon eine Bestätigung erhalten habe, nahm ich an, es sei vorbei.
Aber dann… heute *ist* Anmeldeschluss. Oder werden E-Mails nur zu Telefonzeiten angenommen? 🙂