Was haben Bild, BUND, Greenpeace, WWF, Google, Pro7, Uschi Glas und Roger Cicero gemeinsam? Sie werben für die Aktion “Licht aus! Für unser Klima“. Am 8. Dezember 2007, also morgen, sind Bürger dazu aufgerufen, demonstrativ für fünf Minuten von 20:00 bis 20:05 Uhr das Licht auszuschalten, um ihrer Unterstützung für den Klimaschutz Nachdruck zu verleihen:
Mit der Aktion „Licht aus! Für unser Klima.“ fordern die Kooperationspartner von „Rettet unsere Erde“, Google und ProSieben jeden Einzelnen zum Handeln auf. Zudem senden sie ein Zeichen an den zeitgleich stattfindenden Weltklimagipfel auf Bali, sich konsequent für bessere Klimaschutzmaßnahmen einzusetzen.
Mitmachen kann jeder: Alle Privathaushalte in Deutschland, aber auch Städte, Gemeinden, Unternehmen, Vereine und Organisationen. Die Teilnehmer können beispielsweise Fassaden-, Zimmer-, Landschafts- oder Weihnachtsbeleuchtungen abschalten. Für die Sicherheit notwendiges Licht, etwa Straßen- oder Notbeleuchtungen, bleibt natürlich eingeschaltet. ProSieben wird am 8. Dezember live über die Aktion berichten.
Quelle: lichtaus.info
Ähnliche Aktionen wurden bereits Großstädten wie Sidney, San Francisco und Paris erfolgreich durchgeführt, wie auch das etwas befremdlich professionelle Werbevideo aufklärt:
Unterstützenswert in jedem Fall, wenn auch die Kritik berechtigt ist, dass für fünf Minuten das Licht auszuschalten zwar immerhin eine einmalige Demonstration sei, mehr aber eben nicht. Die Telepolis verweist in diesem Zusammung auf die nicht nur als Trotz zu verstehende Aktion “Deutschland schaltet das Licht an – aber richtig“, die Wert legt auf eine nachhaltige Änderung des eigenen Verhaltens. In und nach den fünf Minuten lässt sich nämlich viel erledigen: Wechseln von Glühbirnen durch Energiesparlampen, Ausfüllen eines Antrags auf Ökostrom, usw… Also: Gewissen beruhigen hilft nicht, ein bisschen Aktionismus schon. Mehr dazu hier.
Erwähnt sei noch die Diskussion um die Gefährdung des Stromnetzes durch die Aktion. Nach einer Recherche der Welt kann das massenhafte Abschalten von Verbrauchern zu einem Ausfall der Stromversorgung führen:
Wenn jeder Haushalt im Schnitt drei 100-Watt-Glühbirnen an hat, würde es reichen, wenn zehn Millionen Haushalte das Licht ausmachen, und die 3000 Megawatt Regelenergie wären restlos aufgebraucht. Ein Blackout wäre die mögliche Folge. „Bei einer Teilnehmerzahl in dieser Größenordnung“, so warnt der Aachener Wissenschaftler Haubrich, „stößt das Netz an seine Grenzen.“
Quelle: welt.de
Ein bisschen Anarchie kann also ins Haus stehen. So ein Kraftwerk ist nämlich kein D-Zug, wie auch der Spiegel aufgreift. Man kann den morgigen Abend also Experiment betrachten: Geht es aus oder nicht? Mitspielen ist nur fair und etwas nachhaltig tun umso mehr. Und so ein bisschen Ausnahmezustand ist doch irgendwie spannend.