Da redet alle Welt von „Schotts Sammelsurium„, einer irgendwie anachronistischen und dennoch postmodernen Kuriositäten-Sammlung, und niemand von „Krünitz‘ Sammelsurium„, in dem ausnahmsweise der Apostroph berechtigt ist. Das mag vielleicht daran liegen, dass es sich bei letzterem nur um das schlichte grafische Nebenprodukt des beeindruckenden Werks „Oekonomische Encyklopädie oder allgemeines System der Staats- Stadt- Haus- und Landwirthschaft“ handelt, das als eine der „der umfangreichsten Enzyklopädien des deutschen Sprachraums“ erfreulicher Weise komplett im Netz zugänglich ist und damit neben der digitalen Fassung von „Grimms Wörterbuch der Deutschen Sprache“ (unter Apostroph-Verzicht) eine bequem erreichbare Quelle lexikalischen Wissens des 18. und 19. Jahrhunderts darstellt.

Doch zurück zum Kuriosen: Die in Krünitz‘ Sammelsurium zusammengestellten „20 Postkarten für alle Lebenslagen“ sind der 242-bändigen Enzyklopädie entnommen und zeigen exemplarisch Teile der über 10.000 ikonografischen Stellen des Werks. Die Karten sind bestellbar und vielleicht mal etwas anderes als „Berlin bei Nacht“ oder „Der Dom bei Tag“ (und wecken fast die Lust auf das Schreiben einer Karte).