Der Spiegel Online berichtet über ein privates Projekt des Spiele-Designers Rod Humble. In “Heimarbeit” (welch schön anachronistische Wortwahl) hat Humble das minimalistisches Spiel “The Marriage” entwickelt. Mit nicht mehr als (zwei) Quadraten und Kreisen kann nach Humble das Regelwerk einer Ehe erforscht werden:
The game was created to be played, to be enjoyed by each person exploring the rules and how it related to their own life. The interested but confused player however has a right to ask “I understand its meant to be about my interpretation and meaning, but I want to know what your interpretation and intended meaning is as well.” Fair enough, but it puts me in a position of either being accused of making something unintelligible without explanation or being so coy that sceptics might assume there was no meaning there at all or even worse examining each element and explaining the creation in such depth we come away with an autopsy report rather than a map to assist exploration. I have tried to walk a middle ground below, but I would urge players to play the game first without reading this part if they can. The game is my expression of how a marriage feels. The blue and pink squares represent the masculine and feminine of a marriage. They have differing rules which must be balanced to keep the marriage going.
Auf der Seite zum Spiel befindet sich eine längere Erklärung, die allerdings erst nach dem ersten Spieleindruck gelesen werden sollte.
Und wozu diese Nachricht? Das Spiel ist in der Tat einen Blick Wert – es entspannt durch seine ruhige Art und ist ungewohnt, durch die im Spiel zu erlernden Regeln. Erstaunlicher Weise sucht man wirklich Analogien aus dem Beziehungsleben, um die Spielregeln zu verstehen, akzeptieren und auszunutzen. Was Humble mit dem sehr direkten Interagieren mit Spielregeln meint, wird während des Spielens deutlich. Es wäre sicher dennoch gelogen, eine auch nur annähernd unvermittelte (und damit nicht mediale) Interaktion zu behaupten – das Dispositiv aus Programmcode, Binärcode, Rechner, Monitor, Maus, usw. bleibt ungebrochen und eine angebliche Direktheit der Vermittlung kann wohl nur im Vergleich zu anderen Spielen, die noch indirekter vermitteln, argumentativ gehalten werden.