Und gleich noch eine Seminarbeit aus eigener Feder: Bruno Latours “Der Berliner Schlüssel” als Theorie der Dinge.
Statt einer Zusammenfassung soll ein Teil der Einleitung genügen:
Auf die scheinbar triviale Frage, ob ein Schlüssel ein Objekt ist, würde Bruno Latour sicher überraschend antworten: “Nein, ein Akteur!” Das mag verwirren und die Frage aufwerfen, was denn überhaupt ein Objekt ist. Nach Latour eigentlich nichts, denn “es gibt weder Subjekte noch Objekte”. Dieser lapidare Niederriss der Subjekt-Objekt-Aufteilung findet sich in Bruno Latours “Der Berliner Schlüssel”: Er ist inhaltlich eine Kernthese, formell aber nur nebensächlich einleitender Kommentar. An dieser Stelle soll dem Text, dem Schlüssel und dem Dazwischen nachgegangen werden, um den “Berliner Schlüssel” als Theorie der Dinge lesen zu können.
Der Weg führt dabei, ausgehend vom Schlüssel als Gegenstand, über die Auflösung der Subjekt-Objekt-Relation und Abgrenzung zu Teilen des Theoriewerks der kanadischen Toronto School hin zur Akteur-Netzwerk-Theorie Latours, deren Grundzüge knapp dargelegt und mit einigen kritischen Bemerkungen von Hörning und Pickering kontrastiert werden. Der Begriff der “Praxis” wird dabei an zentralen Stellen auftauchen und dessen Verhältnis zu Latours Werk, aber auch dem seiner Rezipienten untersucht werden.
[…] Siehe dazu auch: Bruno Latours „Der Berliner Schlüssel“ als Theorie der Dinge […]