Mehrere Schüler aus Virginia und Arizona klagen vor dem Bundesgericht in Alexandria gegen den Anti-Plagiatsdienst Turnitin. Das kommerzielle von Lehrern eingesetzte System, hilft beim Aufspüren von Plagiatsversuchen durch den Vergleich mit einer wachsenden Datenbank an Quelltexten.
Der Vorwurf an Turnitin könnte dabei schöner nicht sein: Jede geprüfte Arbeit wird durch den Prüfvorgang selbst zum Original und ohne Rückfrage beim unter Plagiatsverdacht stehenden Schüler/Student in die Datenbank eingespeist. Ohne Kopieren kann hier langfristig das Kopieren also nicht verhindert werden und in gewisser Weise stellt sich das System damit zu jedem Zeitpunkt selbst in Frage.
Interessanter aber noch ist der Vorgang der Original-Schaffung durch Kopieren. Mit dem Prüfvorgang erhält das beliebige “Werk” eine Beglaubigung als eigenständige Arbeit. Geht man davon aus, dass auch als Plagiate enttarnte Werke ebenso die Datenbank als neue Originale bereichern, schafft die Methode trotz Negation der Schaffungshöhe (über den Wert der Kopie soll an anderer Stelle diskutiert werden) eines Werks aus diesem ein neues Original, das als Vergleichsparameter dient.