Vor ein paar Monaten bin ich von der Pebble Smartwatch auf die Apple Watch umgestiegen. Ich bin weiterhin recht zufrieden mit dem Wechsel. Es gibt aber immer wieder lustige Momente, an denen man merkt, wie jung die Technologie noch ist. Eines ist die Sprachsteuerung. Siri ist Kern der Apple Watch, da der Bildschirm trotz Touch-Fähigkeit sich nicht für komplexe Eingaben eignet. Auf einer längeren Autofahrt fiel mir plötzlich ein, dass ich wahrscheinlich das neue Apple Music per Sprache steuern könnte und so ziemlich jeden Musiktitel auf Zuruf hören kann. Also ging es los: linken Arm vors Gesicht halten, »Hey Siri!« sagen und »Spiel Absolute Beginner Hammerhart«. Wenige Sekunden später ertönt im Autoradio der richtige Titel. Zukunft! Doch wo Freud ist, ist auch Leid… Ich hangle mich von Titel zu Titel, bis die Verständigungsprobleme beginnen. Aus dem Versuch, die Fantastischen Vier zu hören, wurde irgend etwas Asiatisches (?), was nicht vorhanden ist:
Doch viel schlimmer: Musiktitel mit “lustigen” phonetisch gleich lautenden Namen zu bekannten KünstlerInnen versauen einem Tour mächtig:
“Amy’s Weinhaus” – das ist wirklich ein gehässiger Name, wenn man eine Sprachsteuerung angewiesen ist. Ist übrigens vom deutschen Rapper Marteria und klingt dann so:
Ich habe ungefähr zehn mal versucht “Winehouse” statt “Weinhaus” zu sagen, musste aber immer den selben Titel hören. Ob es nun an meiner unterirdischen englischen Aussprache liegt oder ich einfach algorithmisch chancenlos bin, kann ich nicht sagen. Immerhin hätte ich erwartet, dass Apple erkennt, dass ich “Amy Winehouse” auch als Playlist habe und daher diese bevorzuge. Aber vielleicht liegt es ja wirklich an mir – und ein bisschen darf der Fortschritt auch weh tun.
Trotz allem ist die Sprachsteuerung am Arm nach einer Eingewöhnung für mich ideal. Mir ist es mittlerweile nicht mehr peinlich, in der Öffentlichkeit mit Geräten zu sprechen – und ein bisschen Knight Rider Retro Feeling kommt ja auch auf. An der Frisur arbeite ich noch: