Leitmedium

Es gibt kein analoges Leben im digitalen.

Caspar C. Mierau arbeitet als technischer Berater und denkt als Medienwissenschaftler, der zur Computergeschichte promoviert, über die Geschichte und Gegenwart von Technologie nach. Er schreibt und podcastet an der Schnittstelle von Praxis und Theorie, Technik und Kultur. Notiert kurze Gedanken auf Mastodon. Hat "Leitmedium" ganz offiziell als Künstlername im Ausweis stehen.

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Nachweihnachtlichte Buchspenden

26. Dezember 2007 by leitmedium

Nach der Weihnacht ist vor der Weihnacht: Wer unglücklich mit einem geschenkten Buch ist, dieses einfach doppelt oder schon ausgelesen hat oder schlicht das Regal offiziell Platzmangel anmeldet, steht meistens etwas hilflos da. Verkaufen, das macht man entweder nicht aus moralischen Gründen, weil es schlicht zu wenig Geld bringt – Welchen Wert hat ein Buch von gestern? – oder es einfach zu aufwändig ist. Statt dessen sollte man darüber nachdenken, einem anderen Menschen eine Freude zu machen. Regelmäßig sammeln verschiedene Institutionen Bücher für gemeinnützige Zwecke und sorgen dafür, dass die Werke ein vielgelesenes Dasein fristen dürfen. Öffentliche Bibliotheken sind hier nur der erste Anlaufpunkt, Universitätsbibliotheken, Krankenhäuser, Gefängnisse, (welch Focault’sche Aufzählung!) Kinderstationen  und ausländische Organisationen freuen sich über die Sachspenden und man kann sicher sein, dass die Spende nicht, wie erst kürzlich bei der Unicef offengelegt, in einem Gehaltsapparat versickert.

Leider gibt es keine allgemeine Informationsseite zu dem Thema und so wird man um ein paar E-Mails, Telefonate gar, nicht herumkommen. Eine Suche nach “Bücherspende” und dem Namen der Stadt in der man wohnt, sollte aber einen hilfreichen Einstiegspunkt liefern. Gerne werden hier Hinweise entgegengenommen.

p.s.: Nein, dieses Jahr gab es hier keine Bücher zum Spenden, im Gegenteil: Nur zu wenig Zeit. Wer also eine Zeitspende abzugeben hat, möge sich bitte melden.

  • Zehn Bücher zur Weihnacht
  • Post-Studium: Die Ordnung der Texte
  • RTL sieht sich nicht in der Pflicht, Archiv zu öffnen

Filed Under: Druck, Kultur, Kulturgeschichte, Medien, Moral, Wirtschaft

Comments

  1. lara says

    27. Dezember 2007 at 11:55

    Ich habe in der Frauen JVA in Neukölln mal eine Freundin besucht und in der hauseigenen kleinen Bibliothek “Lust” von Elfriede Jelinek geklaut. Die besuchte Insassin meinte zu mir: “ach nimm doch mit, wenn dich das interessiert!” Hab ich dann gemacht.

  2. lara says

    27. Dezember 2007 at 11:56

    Buchspende liest sich auf dne ersten Blick wie Blutspende.

  3. ccm says

    27. Dezember 2007 at 18:42

    Blutspende, das stimmt. Das ist auch irgendwie richtig so. Ich hatte noch länger drüber nachgedacht, ob ich jetzt “Bücherspende” oder “Buchspende” schreibe und habe mich für letzteres entschieden, es ist laut Google mit nur einem Drittel Treffen deutlich unterlegen. Jetzt ist einer hinzugekommen.