Mein guter Freund Stephan Urbach hat ein Buch geschrieben: .NEUSTART: Aus dem Leben eines Netzaktivisten. Es wird am 1. Oktober diesen Jahres bei Droemer-Knaur erscheinen. Ich durfte den Entstehungsprozess als Leser begleiten. Es folgt ein Vorwort, wie ich es ins Buch geschrieben hätte:
Unsere Freundschaft begann mit einem Dissens. Vor einigen Jahren las ich im Online-Magazin „Golem“ einen Rant von einem mir bis dahin weitgehend unbekannten Stephan Urbach über die sich nach außen abschottenden Hackerspaces. Als ehemaliges Vorstands-Mitglied der c-base, einem der bekanntesten Hackerspaces, fühlte ich mich in Erklärungsnot und antwortete mit einem Blog-Artikel, in dem ich die Szene in Schutz nahm. Das würde ich heute nicht mehr so tun, denn Stephan hatte Recht.
Ein paar Monate später trafen wir uns zufällig auf einer Party in der c-base. Es wurde am Spreeufer gegrillt, die Stimmung war entspannt. „Bist Du Stephan Urbach? Ich habe letztens auf Deinen Artikel geantwortet“, sprach ich ihn an. „Ja, klar, ich erinnere mich! Du hast wenigstens nett geantwortet!“. Ein kurzer Dialog, der die folgenden Jahre unserer Freundschaft vorzeichnete. Eine Freundschaft voller Diskussionen, gleicher und verschiedener Meinungen.
Etwas faszinierte mich früh an Stephan, den ich auch heute noch eigentlich nur „herrurbach“ nenne: Er stürzt sich wie ein Paladin aus World of Warcraft in jeden Kampf. Keine Rücksicht auf eigene Verluste. Wenn herrurbach Unrecht sieht, teilt er es mit. Ob Rassismus oder unreflektierte Selbstverliebtheit der Hacker-Szene: herrurbach zeigt mit dem Finger drauf und muss dafür immer wieder einstecken.
Er muss so sehr dafür einstecken, dass ich mir manchmal Sorgen um ihn mache. Um den herrurbach, der als „tomate“ täglich im Chat über sein Innenleben berichtet. Ein chaotisches, ungeordnetes Innenleben. Ein verletzliches, aber aufbrausendes Inneres. Eines, das keine Ruhe kennt.
Von vielen Details seiner Berg- und Talfahrt der letzten Jahre habe ich erst im folgenden Buch erfahren. Sie passen in das Bild des rastlosen Paladins, der permanent über seine Kräfte hinausgeht, weil er nicht anders kann. Viele Episoden habe ich mit Trauer gelesen.
Das folgende Buch gibt auch einen Einblick in das Innere eines Aktivisten. Einer Person, die durch Interviews geschleust wird, einen Aufmerksamkeits-Hype hat. Einer Person, bei der aber kaum jemand fragt: Wie geht es Dir damit, was Du tust? Jetzt weiß ich es und werde in Zukunft vielleicht öfters Menschen fragen „Wie geht es Dir eigentlich?“.
@herrurbach @leitmedium schön!!
@leitmedium @herrurbach also abgesehen von der Beleidigung als paladin sehr schön
Ich freue mich schon sehr auf das Buch. Wo klickt man sich das für maximalen Gewinn? Amazon wahrscheinlich nicht, oder?
Hi Nick,
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@leitmedium Sehr gut! 🙂 @herrurbach