Kürzlich bin ich durch einen Verge-Artikel wieder auf Max Headroom aufmerksam geworden. Mir fielen danach wieder einige TV-Serien aus den 80ern ein, die ich als Kind verschlungen habe. Retrospektiv fällt mir auf, wie ähnlich sich einige der Serien von der Grundgeschichte her waren: Story 1: Ein Held bedient eine futuristische Maschine, um für Gerechtigkeit zu sorgen. Story 2: Ein Held bastelt aus nichts die Rettung. Besonders gut passt Knight Rider zur ersten Geschichte:
Text des deutschen Intros:
Er kommt:
Knight Rider.
Ein Auto, ein Computer, ein Mann:
Knight Rider
Ein Mann und sein Auto kämpfen gegen das Unrecht.
Interessant ist, dass das englischsprachige Original, deutlich anders getextet ist und weniger auf den “Mann” und seine Maschine setzt. In einer grundverschiedenen Übersetzung steckt ja auch eine Aussage mit drin:
Knight Rider,
a shadowy flight into the dangerous world of a man who does not exist.
Michael Knight, a young loner on a crusade to champion the cause of the innocent, the helpless, the powerless, in a world of criminals who operate above the law.
Sehr ähnlich zu Knight Rider ist “Steet Hawk“: Ein Mann und sein Hightech-Motorrad. Im Intro heißt es:
This is Jesse Mach, an ex-motorcycle cop, injured in the line of duty. Now a police troubleshooter, he’s been recruited for a top secret government mission to ride Street Hawk — an all-terrain attack motorcycle designed to fight urban crime, capable of incredible speeds up to three hundred miles an hour, and immense firepower. Only one man, federal agent Norman Tuttle, knows Jesse Mach’s true identity. The man…the machine…Street Hawk.
Ohne Worte kommt das Airwolf Intro daher. Es bedient aber auch die Geschichte “Ein Mann und seine Maschine” (hier eher ein Team):
Zur zweiten Grundgeschichte – ein Mann bastelt – gibt es sicher kein besseres Beispiel als .. Ich halte die Serie für enorm einflussreich auf die Hackerkultur – mit Nachwirkungen bis heute. Darüber habe ich auch mit Tim Pritlove im CRE 202 gesprochen. Prinzipiell haben wir hier auch einen Mann und Technik gegen das Böse, nur dass sich in jeder Folge neu erfinden muss. Das Grundthema bleibt eigentlich das gleiche wie in den vorigen Serien:
Ähnlich: Das A-Team:
Besonders interessant sind Max Headroom und Automan, die bereits künstliche Intelligenz verarbeiten. Hier ist die Maschine nicht nur Werkzeug, sondern übernimmt eine eigene Rolle. Das klingt zwar auch in Knight Rider an, jedoch steht da der “Kerl” als Akteur im Vordergrund.
Beim Durchsehen der Liste fällt mir noch einmal auf, dass neben meiner Liste von Hacker-Filmen nochmal eine Liste mit TV-Serien zusammengestellt werden sollte, die die Hackerkultur prägten und prägen. An den hier gezeigten Beispielen offenbart sich eine inhärente Männer-Technik-Dominanz, die erst später zumindest leicht aufgebrochen wird, zum Beispiel durch Lisbeth Salander in der Millenium-Trilogie. Eine Serie mit einer “Eine Frau und ihre Maschine” fällt mir aus dem Stegreif aber auch heute erstmal nicht ein. Hinweise nehme ich gern entgegen.
Und weil es einen Roboter gibt, muss ich noch ein “Trio mit vier Fäusten” nachreichen (zwei starke Männer, ein Nerd mit Brille, ein Schnellbot, ein Helikopter und ein stummer Roboter):
Mir fällt zwar auch keine Frau und Maschinen 80er Serie ein aber dafür ein interessantes Detail zu deinen benannten Serien. Bei Airwolf, Max Headroom, Knight Rider, Automan und im A-Team gab es weibliche Sidekicks und Technikerinnen die im Plot meist technisch versierter waren als der Hauptcharakter. Bei Airwolf gab es die Co Pilotin Caitlin mit Wissen für Computer und Avionik. In Max Headroom war es die Reporterassistentin im Studio von Sender 23 die Edison Carter immer überall rein- und raushackte als es brenzlig wurde. Bei Knight Rider gab es die mir namentlich nicht mehr bekannte Technikerinnen im Knight Industries Truck, welche K.I.T.T. Immer wieder reparierte und den Turboboost getuned hat. Bei A-Team gab es ab Staffel 3 eine Teamhelferin welche das Team mit Wissen, gecracten IDs und Abhörgadgets versorgte (war glaube ich Reporterin) oder so. Und selbst bei McGyver spielte Myam Bialik (später bekannt durch Blossom und Big Bang Theory) einen wiederkehrende Part als superschlaues Technik und PhysikAss Teenage Girl, die mit McGyvers Bastelwissen mithalten konnte. Auch bei Automan gab es eine sehr schlaue Technikassistentin, welche mit Wissenschaft zu helfen wusste. Und bei der noch nicht erwähnten Serie Captain Power gab es auch die weibliche Superpilotin und Funkspezialistin. Und bei Agentin mit Herz war Amanda ihrem Teampartner Lee bei der Nutzung von Computern der früheren Generation und anderer Gebrauchstechnik oft überlegen.
Wo die Männer im Serienplot oft Muckies nutzten, halfen oft Frauen mit Geistesgröße. Zumindest eine Nuance die in deiner Kurzdarstellung noch fehlt. Nur schade dass diese Charakter, selten oder fast nie Hauptcharakter oder Hauptdarstellerinnen waren. Außer bei Agent mit Herz.
Schöne Beispiele. Hab viel davon gesehen. Aber längst nicht alles. Ich befürchte dafür wäre es jetzt aber angesichts der aktuellen Überfülle von Netflix auch zu spät.
Spannend finde ich aber, dass es tatsächlich sehr Mann-Fixiert ist. Keine Nerd-Frau damals gefunden? Oder gab es die einfach nicht?
Mir fällt spontan leider auch nix ein. Außer dass die Mechanikerin von Knight Rider eine Frau war. Hmm…